Ein genauer Blick auf die Entwicklungsstufen, die Lebenssituation und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ist ein wesentliches Kriterium für deren Begleitung, da sich diese in ihrem Verhalten und somit auch im Gruppengeschehen widerspiegeln. Was können Kinder bereits? Was fordert sie heraus? Wofür interessieren sich Jugendliche gerade?
Daher soll es zunächst darum gehen, sich ein Bild von den verschiedenen Lebenswelten und alltäglichen Umfeldern von Kindern und Jugendlichen zu machen, damit du sie in ihren Interessen und Problemen verstehen und unterstützen sowie deine Programme und Ferienfreizeiten zielgruppengerecht gestalten kannst.
Natürlich ist jedes Kind und jede/r Jugendliche anders, hat ganz eigene Interessen, Talente und Vorlieben. Deshalb gilt es, immer wieder neu herauszufinden, was in ihnen steckt und das zu fördern, so dass sie zu selbstständigen und selbstbewussten Personen heranwachsen können.
Damit dies gelingen kann, müssen die grundlegenden Bedürfnisse, die alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen haben, befriedigt werden. Dann kann man von Kindeswohl-ergehen sprechen. Um diese Grundbedürfnisse einfordern zu können bzw. ihnen einen rechtlichen Rahmen zu geben, gibt es Kinderrechte, die allen Kindern und Jugendlichen weltweit zustehen (sollten). Diese Kinderrechte solltest nicht nur du, sondern sollten auch deine Gruppenkinder selbst gut kennen, damit ihr euch gemeinsam für deren Verwirklichung – und damit das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen – einsetzen könnt.
Wenn du hingegen das Gefühl hast, dass die Grundbedürfnisse und Kinderrechte nicht eingehalten werden, sollte es oberste Priorität haben, diese Situation zu ändern. Dazu ist es notwendig, gut und genau zu schauen, was Kindeswohlgefährdung bedeutet, welche Anzeichen es dafür gibt, wie du sicher und vernünftig darauf reagierst und an wen du dich wenden kannst, um das Kindeswohl wieder herzustellen.