Jede Woche bist du aufs Neue gefordert, eine Stunde für die Kinder oder Jugendlichen zu gestalten. Manchmal hast du vielleicht keine Idee oder keine Zeit die Gruppenstunde vorzubereiten. Eine Jahresplanung kann helfen, nicht jede Woche neu überlegen zu müssen und nicht jede Woche die gleichen Spiele zu spielen, die dir spontan einfallen, sondern gleich von vornherein Vielfalt und Abwechslung einzuplanen.
Bei der Jahresplanung setzt du dich zu Beginn des Jahres mit den Kindern und Jugendlichen zusammen und planst mit ihnen gemeinsam das Jahr, die nächsten zwei Monate oder bis zu den nächsten Ferien. Du kannst die Kinder und Jugendlichen fragen, was sie gerne machen möchten, du kannst deine eigenen Ideen vorstellen und dann gemeinsam einen Plan entwickeln, was ihr in welcher Gruppenstunde tun werdet.
Dabei könnt ihr feste Programmpunkte der Gemeinde gleich einplanen. Ihr habt dann schon im Vorfeld im Blick, wann zum Beispiel das Gemeindefest ist und könnt euch rechtzeitig damit beschäftigen, wie ihr euch beteiligen wollt. Wenn ihr zum Beispiel ein neues Spiel anbieten wollt, muss das erst einmal geplant, gebastelt und organisiert werden.
Eine Planung bietet den Kindern und Jugendlichen eine Orientierung und sie können sich darauf einstellen, was sie in der nächsten Woche erwartet. Sie können mitbestimmen und mitgestalten. Bei älteren Kindern oder Jugendlichen kannst du ihnen bestimmte Aufgaben oder gar die Vorbereitung ganzer Gruppenstunden übertragen. Und für euch als Gruppenleitungsteam ist es eine Organisationshilfe, die vor allem auch eurer Entlastung und Arbeitserleichterung dient. Ihr sprecht euch zu Beginn des Jahres ab und könnt eventuell die Vorbereitung der einzelnen Gruppenstunden unter euch aufteilen.
Zur Vorbereitung empfehlen wir dir einen großen Jahresplan zur Gruppenstunde mitzubringen. Große Jahreskalender findest du in einer großen Buchhandlung oder einem größeren Kaufhaus. Selbstverständlich kannst du aber auch mit den Kindern oder Jugendlichen einen Kalender basteln. So ist die erste Gruppenstunde im Jahr bereits gestaltet.
Auf dem Jahresplan solltest du zunächst die Ferienzeiten und Feiertage markieren. Anschließend verschaffst du dir einen Überblick, wie viele Gruppenstunden im Jahr übrig bleiben.
Eure Jugendarbeit sollte als christliche Jugendarbeit eures Jugendverbandes und/oder eurer Pfarrei erkennbar sein. Das kann bei jedem Jugendverband und jeder Pfarreijugend unterschiedlich aussehen. Am besten macht ihr euch in eurer Leiterrunde zunächst Gedanken, was euch eigentlich ausmacht, welches „Profil“ ihr habt.
Diese Überlegungen stellst du am besten im Vorfeld im Leitungsteam mit den LeiterInnen an, mit denen du die Gruppenstunde leitest. Folgende Fragen können dafür hilfreich sein:
In der verbandlichen Jugendarbeit könnt ihr euch dazu das Profil eures Jugendverbandes anschauen. Bei freien Pfarrjugendgruppen oder Messdienerrunden könnt ihr anhand der Fragen ein Profil entwickeln.
Ihr könnt nun bestimmte Rubriken aufstellen. Hilfreich für die Jahresplanung ist es, wenn ihr zwischen 3-5 Rubriken unterscheiden könnt. Bei der Messdienerarbeit in der Pfarrei XY kann das zum Beispiel sein:
Wenn ihr dies getan habt, könnt ihr die Rubriken und den Jahresplan mit zur nächsten Gruppenstunde bringen. Vielleicht habt ihr zu den einzelnen Rubriken selbst schon ein paar Ideen. Die könnt ihr entweder direkt eintragen oder gemeinsam mit denen, die die Kinder und Jugendlichen vorschlagen.
Nun könnt ihr mit den Kindern und Jugendlichen Ideen sammeln, was ihr in den einzelnen Rubriken im nächsten Jahr machen möchtet. Meistens lohnt es sich, die Vorschläge gemeinsam für alle sichtbar aufzuschreiben. Ihr könnt auch über einige Vorschläge diskutieren und nachfragen, was derjenige oder diejenige darunter versteht.
Am Ende werdet ihr wahrscheinlich mehr Ideen als zur Verfügung stehende Gruppenstunden haben. Dann könnt ihr anhand von Abstimmungen entscheiden, welche Ideen umgesetzt werden. Als GruppenleiterIn solltest du immer ein Vetorecht haben, da du für die Gruppenstunde verantwortlich bist. Den Kindern und Jugendlichen solltest du deutlich machen, dass du von dem Vetorecht nicht aus egoistischen Gründen Gebrauch machst, sondern nur bei triftigen Gründen, die du dann auch darlegen solltest.
Bei der Verteilung der Gruppenstunden solltet ihr darauf achten, dass jede Rubrik ungefähr gleich oft vorkommt. Ihr solltet auf jeden Fall ein paar Gruppenstunden frei lassen, damit ihr Zeiträume für Unvorhergesehenes und Unerwartetes habt. So seid ihr flexibel, wenn ihr einen Konflikt in der Gruppe klären müsst oder lieber spontan ein Eis essen geht, und ihr daher die geplante Gruppenstunde verschieben müsst. So ist niemand enttäuscht, weil ihre/seine „Lieblingsgruppenstunde“ oder ihr/sein Thema ausgefallen ist.