Praxis-Check
Diese Erklärungshilfe für „klassische“ Missverständnisse ist nicht nur als Gruppenleitung hilfreich. Besonders in Situationen mit Menschen, die dir nahe stehen, kann das 4-Ohren-Modell dir dabei helfen, herauszufinden, was dein Gegenüber wie gemeint haben könnte und auf welchem Ohr du die Botschaft gehört hast.
Vielleicht überlegst du einmal, ob du bei bestimmten Personen oft auf demselben Ohr hörst. Zum Beispiel kann es sein, dass du bei deinem/deiner MitleiterIn immer auf dem Appell-Ohr hörst. Wenn dein/e MitleiterIn etwas zu dir sagt, glaubst du oft, dass du etwas tun sollst. Vielleicht ist das von ihm/ihr aber gar nicht so gemeint.
Wichtig ist an dieser Stelle das Nachfragen!
Als GruppenleiterIn solltest du aufmerksam sein, wie du das Gesagte oder Gesehene gerade interpretierst. Wer sehr geübt ist in „gewaltfreier“ Kommunikation (siehe auch im Kapitel zum Feedback), unterscheidet zwischen dem, was man selbst gehört oder gesehen hat und dem, wie man es anschließend interpretiert hat. Hier ist es wichtig, abzugleichen, ob die Botschaft, die jemand senden wollte, mit dem übereinstimmt, wie es angekommen ist. Ob du die Botschaft „richtig“ entschlüsselt hast, siehst du oft schon an der Reaktion deines Gegenübers :-). Wenn Du also nicht sicher bist, ob du jemanden richtig verstanden hast, frage nochmals nach!